Qualzuchten

Qualzucht bei Katzen bezeichnet die gezielte Zucht von Tieren mit übertriebenen oder unnatürlichen Merkmalen, die zu gesundheitlichen Problemen führen. Beispiele sind extrem kurze Nasen bei Perserkatzen oder zu flache Schädel bei Exotic Shorthairs, die oft Atembeschwerden verursachen. Diese kurznasigen Rassen sind aufgrund von verengten Nasenlöchern, zu kurzen Nasenhöhlen und deformierten Atemstrukturen anfällig für Atemnot, können Probleme beim Fressen haben und anfälliger für Zahnfehlstellungen und Infektionen in Hautfalten sein. Die niedlich aussehenden Scottish Folds sind bekannt für ihre Faltohren, die auf einen Gendefekt (Osteochondrodysplasie) zurückzuführen sind, der zu schmerzhaften Knochen- und Knorpelschäden im gesamten Körper führt.

Auch übergroße Augen oder zu kurze Beine können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Solche Zuchtpraktiken stehen in der Kritik, weil sie das Wohl der Tiere zugunsten äußerlicher Schönheitsideale vernachlässigen. Viele Qualzuchtmerkmale werden vererbt und verschlechtern dauerhaft die Lebensqualität der Katzen. Tierschützer und viele Tierärzte fordern daher strengere Zuchtregeln und mehr Verantwortung von Züchtern. In einigen Ländern gibt es bereits gesetzliche Einschränkungen gegen Qualzucht – so auch in Österreich, wo die Zucht und der Handel mit Rassen wie beispielsweise der Scottish Fold bereits per Gesetz verboten sind.