Auch im Tierschutz landen immer wieder Katzen, die nicht 100%ig gesund sind. Sollten Sie sich bewusst für ein Tier mit Vorerkrankung bzw. gesundheitlicher Einschränkung entscheiden, beraten wir Sie gerne!
FIP
Die feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwere Viruserkrankung bei Katzen, die durch mutierte feline Coronaviren verursacht wird. In ihrer ursprünglichen Form ist das Virus harmlos und verursacht meist nur leichten Durchfall. Mutiert es jedoch, kann es zu FIP führen, einer lebensbedrohlichen Entzündungserkrankung. Besonders betroffen sind junge Katzen sowie Tiere mit geschwächtem Immunsystem. Es gibt zwei Verlaufsformen: die „feuchte“ (exsudative) Form mit Flüssigkeitsansammlungen im Bauch- oder Brustraum und die „trockene“ Form mit Organbeteiligungen ohne Flüssigkeitsansammlungen. Typische Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Teilnahmslosigkeit. Die Diagnose ist oft schwierig, da viele Symptome unspezifisch sind. Lange galt FIP als unheilbar, doch seit Kurzem gibt es wirksame antivirale Medikamente, die Heilung ermöglichen können. Vorbeugung ist schwierig, weshalb gute Hygiene und Stressvermeidung in Mehrkatzenhaushalten besonders wichtig sind.
FIV
FIV (Felines Immundefizienz-Virus) ist eine Viruserkrankung bei Katzen, die dem menschlichen HIV ähnelt und oft als „Katzen-AIDS“ bezeichnet wird. Das Virus schwächt das Immunsystem der betroffenen Tiere, wodurch sie anfälliger für Infektionen werden. Übertragen wird FIV hauptsächlich durch Bissverletzungen, weshalb vor allem freilaufende, unkastrierte Kater gefährdet sind. Viele infizierte Katzen zeigen über Jahre keine Symptome. Später können Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Zahnfleischentzündungen und chronische Infektionen auftreten. Die Diagnose erfolgt durch einen Bluttest. Eine Heilung gibt es bisher nicht, jedoch können infizierte Katzen bei guter Pflege ein langes Leben führen. Wichtig ist eine stressarme Umgebung und regelmäßige tierärztliche Kontrolle. Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten infizierte Katzen keinen unkontrollierten Freigang haben.
FELV
FeLV (Felines Leukosevirus) ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Katzen, die das Immunsystem und das blutbildende System schwächt. Das Virus wird hauptsächlich durch engen Kontakt, wie gemeinsames Fressen, gegenseitiges Putzen oder Bisswunden, übertragen. Besonders gefährdet sind junge Katzen und Tiere mit Freigang. Eine Infektion kann jahrelang unbemerkt bleiben, später aber zu schweren Erkrankungen wie Blutarmut, Tumoren oder chronischen Infektionen führen. Typische Symptome sind Gewichtsverlust, Fieber, Zahnfleischentzündungen und Abgeschlagenheit. Die Diagnose erfolgt durch einen Bluttest. Eine Heilung gibt es nicht, aber mit guter Pflege können infizierte Katzen auch längere Zeit leben. Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten infizierte Tiere keinen Kontakt zu gesunden Katzen haben. Gute Hygiene und regelmäßige Gesundheitskontrollen sind wichtig, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Katzenschnupfen
Katzenschnupfen ist eine weit verbreitete, ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege bei Katzen. Verursacht wird er meist durch eine Kombination aus Viren (z. B. Herpes- und Caliciviren) und Bakterien. Besonders junge, ungeimpfte oder immungeschwächte Katzen sind gefährdet. Typische Symptome sind Niesen, Nasen- und Augenausfluss, Husten, Fieber und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen kann es zu Augenentzündungen, Geschwüren im Maul oder Atemnot kommen. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt oder über Gegenstände wie Futternäpfe oder Hände. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und umfasst oft Antibiotika, Augentropfen, Inhalationen und unterstützende Maßnahmen. Eine Impfung kann Katzen wirksam vor schweren Verläufen schützen. Der Katzenschnupfen kann chronisch werden und immer wieder ausbrechen, besonders bei geschwächtem Immunsystem. Gute Hygiene, regelmäßige Impfungen und Stressvermeidung sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung.

Katzenseuche / Felines Parvovirus
Die Katzenseuche, auch Panleukopenie genannt, ist eine hochansteckende und oft tödlich verlaufende Viruserkrankung bei Katzen. Verursacht wird sie durch das feline Parvovirus, das besonders Jungtiere und ungeimpfte Katzen betrifft. Das Virus ist extrem widerstandsfähig und kann lange in der Umgebung überleben. Typische Symptome sind hohes Fieber, Erbrechen, starker Durchfall, Appetitlosigkeit und Teilnahmslosigkeit. Die Krankheit führt zu einer massiven Schwächung des Immunsystems durch den Abbau weißer Blutkörperchen. Ohne schnelle tierärztliche Behandlung kann die Katzenseuche innerhalb weniger Tage tödlich enden. Die Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen oder einen Schnelltest. Die Behandlung besteht hauptsächlich aus unterstützenden Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr, Medikamenten gegen Übelkeit und Antibiotika zur Vermeidung von Sekundärinfektionen. Eine wirksame Schutzimpfung steht zur Verfügung und sollte bei jeder Katze Teil des Impfplans sein. Hygiene, Quarantäne bei Verdachtsfällen und regelmäßige Impfungen sind die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung.
FORL
FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) ist eine schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen, bei der sich die Zahnsubstanz langsam auflöst. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, vermutet werden jedoch Entzündungen, Immunreaktionen oder genetische Faktoren. Bei FORL werden zunächst die Zahnwurzeln und später auch die Zahnkronen von sogenannten Odontoklasten angegriffen. Die betroffenen Zähne zerfallen regelrecht und verursachen starke Schmerzen. Häufige Symptome sind Zahnfleischentzündungen, vermehrtes Speicheln, Futterverweigerung oder plötzliches Wegspringen beim Kauen. Die Krankheit ist sehr verbreitet, besonders bei älteren Katzen. Eine sichere Diagnose kann nur durch Röntgenaufnahmen beim Tierarzt gestellt werden. Die Behandlung besteht meist aus der Entfernung der betroffenen Zähne, da es keine Heilung gibt. Schmerztherapie und regelmäßige Zahnpflege sind ebenfalls wichtig. Eine frühzeitige Erkennung verbessert die Lebensqualität der betroffenen Tiere erheblich.
HCM
HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist die häufigste Herzkrankheit bei Katzen und betrifft vor allem das Herzmuskelgewebe. Dabei verdickt sich der Herzmuskel, was die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt. Die Erkrankung verläuft oft lange ohne sichtbare Symptome und wird häufig erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Anzeichen können Atemnot, Schwäche, Appetitlosigkeit oder plötzliche Lähmungen der Hinterbeine durch Blutgerinnsel sein. Besonders betroffen sind bestimmte Rassen wie Maine Coon, Ragdoll oder Britisch Kurzhaar, bei denen auch eine genetische Veranlagung vermutet wird. Die Diagnose erfolgt meist durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens beim Kardiologen. Eine Heilung ist nicht möglich, aber Medikamente können die Symptome lindern und die Lebenserwartung verbessern. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um den Verlauf der Krankheit zu beobachten. Bei frühzeitiger Diagnose und guter Betreuung können betroffene Katzen oft noch mehrere Jahre beschwerdefrei leben. Eine Zuchtuntersuchung bei Risikorassen hilft, die Vererbung zu vermeiden.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine häufige Stoffwechselerkrankung bei Katzen, bei der der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht ist. Ursache ist meist ein Insulinmangel oder eine Insulinresistenz, wodurch der Zucker nicht mehr richtig in die Zellen aufgenommen werden kann. Besonders übergewichtige, ältere Katzen sind gefährdet, ebenso Kater häufiger als Katzen. Typische Symptome sind vermehrtes Trinken und Urinieren, Gewichtsverlust trotz gutem Appetit sowie allgemeine Schwäche. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann es zu schweren Folgeproblemen wie Nervenschäden oder einer diabetischen Ketoazidose kommen. Die Diagnose erfolgt durch Blut- und Urinuntersuchungen beim Tierarzt. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Insulintherapie sowie einer speziellen, kohlenhydratarmen Diät. Mit konsequenter Therapie können viele Katzen ein gutes und beschwerdefreies Leben führen. Regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist dabei sehr wichtig. Frühzeitiges Erkennen und Handeln verbessert die Prognose erheblich.
Chronische Niereninsuffizienz
Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine der häufigsten Erkrankungen bei älteren Katzen. Dabei verlieren die Nieren nach und nach ihre Funktion, Abfallstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Blut zu filtern. Erste Anzeichen sind vermehrtes Trinken und Urinieren, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und stumpfes Fell. Im fortgeschrittenen Stadium kommen oft Erbrechen, Mundgeruch und Schwäche hinzu. Die Erkrankung verläuft schleichend und ist nicht heilbar, kann aber durch frühzeitige Diagnose und Behandlung verlangsamt werden. Die Diagnose erfolgt über Blut- und Urinuntersuchungen beim Tierarzt. Eine spezielle Nierendiät ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie und kann die Lebensqualität deutlich verbessern. In einigen Fällen werden zusätzlich Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion oder zur Kontrolle des Blutdrucks eingesetzt. Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um den Verlauf der Krankheit zu überwachen. Mit guter Betreuung können betroffene Katzen oft noch viele Jahre leben.